Verfasst von: Tobias | Dezember 30, 2008

Zettelwirtschaft

Oder: Wenn das Einsatzleisystem streikt und zwei von drei Bildschirmen schwarz bleiben.

In Zeiten moderner Technik, wo man auf den PC nicht mehr verzichten kann und das Einsatzleitsystem nur noch mit Computern zu bedienen ist, grenzt es an einen kleinen Supergau, wenn von jetzt auf gleich nichts mehr funktioniert und die Bildschirme schwarz bleiben. Die in der untersten Schublade, leicht verstaubten und fast vergessenen „Zettel“ werden in solchen Zeiten wieder rausgekramt und es entsteht bei den Arbeitsplätzen die reinste Zettelwirtschaft. Den Überblick zu behalten und zu wissen, welches Einsatzfahrzeug gerade wo ist, fällt nicht gerade leicht.

Kann nicht passieren? Leider doch – und das einen Tag vor dem Silvestergeschäft! Aber die „moderne Polizei“ hat ja ein sogenanntes Helpdesk. Ist übrigens ab 10:00 Uhr besetzt. Wie gut, dass wir dort dann in fünf Stunden anrufen können. Bis dahin wird erst mal die Staubschicht von den Zetteln weggepustet, die schwarzen Bildschirme angeguckt und die Einsatzkarte im Kopf geladen.

Verfasst von: Tobias | Dezember 27, 2008

Handyortung

Eine völlig aufgelöste junge Frau meldet sich über die 110:

„Hallo, also Sie müssen mir unbedingt helfen! Ich glaub‘ mein Freund betrügt mich und jetzt geht er nicht mehr an sein Handy ran – Seit drei Tagen lande ich immer auf der Mailbox. Sie müssen da jetzt wirklich eine Handyortung machen. Das ganze kommt mir sehr suspekt vor!“

Verfasst von: Tobias | Dezember 26, 2008

Frohe Weihnachten

Hallo liebe Leser,

leider haben dieses Jahr zu Weihnachten wieder Leute ein Handy geschenkt bekommen, die nur zu gerne die 110 wählen. So kann ich euch berichten, dass sich eine ziemlich betrunkene Frau unbedingt für die Polizei ausziehen wollte und gleich mehrmals anrief und um Kollegen bat. Da die Anrufe sehr penetrant waren, hat sie dann doch noch ihren Wunsch erfüllt bekommen und vom Weihnachtsmann gab’s dann noch ne Anzeige zum Fest.

(Die Kollegen berichteten, dass die Dame alles andere als eine Augenweide war)

Hier noch ein Vorschlag von Kollegen der Feuerwehr. Na dann, Frohes Fest!

„Sie haben die Notrufnummer in einem besonders schweren Fall (zwischen 22:00 Uhr und 07:00 Uhr) missbraucht und einen kostenpflichtigen Fehlalarm ausgelöst. Melden sie sich umgehend auf dem nächstgelegenen Polizeirevier. Bis zu Aufnahme ihrer Personalien wird diese Ansage alle zwei Minuten zugestellt.
Sollten sie sich nicht binnen einer Woche nach dem ersten Anruf gemeldet haben, ertönt – auch bei ausgeschaltetem Handy – ein akustisches Warnsignal (Dauerton) welches die Aktivierung der Selbstzerstörung ihres Mobiltelefons anzeigt. Legen sie in diesem Fall bitte ihr Mobiltelefon innerhalb von 15 Minuten im Freien auf einer befestigten Fläche ab und halten bis nach Abschluß der Selbstzerstörung einen Sicherheitsabstand von mindestens 5 Metern ein.
Mit freundlichen Grüßen, ihre Feuerwehr.”

Verfasst von: Tobias | November 25, 2008

Für Carola

Hallo liebe Carola,

seit über zwei Wochen rufst Du nun jeden Dienst mehrmals an und lässt uns an Deinem Leben teilhaben. Ich glaube ich weiß auch nicht mehr, wie oft ich dir schon gesagt habe, dass es sich bei der 110 um eine Notrufnummer handelt. Das bedeutet nicht, dass Du uns mitteilen musst, wann Du zum einkaufen, zur Bank oder zum Arzt gehst, wann Du Dich hinlegst oder wie Du geschlafen hast…

Der tägliche Witz den Du uns erzählst ist schon immer lustig, aber bitte Carola: Ruf nicht mehr an! Danke.

Nachtrag: Carola ist jetzt in unserer örtlichen Klapsmühle – jedoch gibt es selbst da Telefone bei denen die 110 freigeschaltet ist.

Verfasst von: Tobias | November 22, 2008

Grundrechte

Sich auszusperren ist wirklich blöd. Den Polizeinotruf im volltrunkenen Zustand ständig anzurufen, sich ausgesperrt zu haben und anzukündigen seine eigene Wohnungstür kurz und klein zu schlagen ist noch viel blöder…

„Notruf Polizei Lübeck.“

„Isch-hab-kein-Schlüssel-und-steh-in-d-d-der-K-K-K-K…“ (alles ein Wort)

„Was ist los? Sprechen Sie mal deutlich! Haben Sie einen Notfall?“

„Jaaaa, mann! Ich steh in der Kälte!“

„Und was soll jetzt die Polizei da für Sie tun?“

„Sch-Sch-Schlüsseldienst holen. Ich hab ein Grundrecht nicht zu frieren!“

„Ja, ist ja auch kalt heute… Haben Sie denn Geld für den Schlüsseldienst?“

„Genau man, es ist mein verf*** Recht! tuut tuut tuut“

Nachdem sich dieses Gespräch ungefähr 10 malig wiederholte und der gute Mann schließlich androhte, seine Haustür zu zertrümmern, bekam er dann doch noch sein „Grundrecht“ und siehe da, der Schlüssel war in der Hosentasche!

Voll gewesen, toll gewesen!

Verfasst von: Tobias | November 17, 2008

Anja von der Firma

Nachdem Anja von der Firma schon letzte Woche großes Mitteilungsbedürfnis hatte – insbesondere in den Nachtstunden – hat sie mir auch heute wieder meinen Nachtdienst versüßt.

„Notruf Polizei“

„Ja hier ist Anja, Anja von der Firma und ich wollte mal sagen, da ist einer in der Klapse, der ist hinter mir her!“

„Und warum ist der denn hinter ihnen her Anja?“

„Das heißt Anja von der Firma, man! Ja ich hab heute nicht aufgeräumt und deswegen verfolgt DER mich jetzt! Schick‘ mal nen Wagen!“

„Anja, dann versuchen Sie’s doch einfach mal mit aufräumen!“

„Dazu brauch ich doch die Polizei, das bekomm ich sonst nicht gebacken!“

Da es Anja von der Firma scheinbar tatsächlich nicht hinbekommen hat, rief sie noch mehrmals die Nacht über an und bat um die Polizei. Ihr „Stalker“ aus der Klapse, wollte einfach nicht aufhören sie zu verfolgen…

Heute teilte sie mir dann mit, jetzt wieder alles im Griff zu haben und dass alles wieder ordentlich bei ihr sei.

Na dann Anja von der Firma, bis zum nächsten Mal, wenn’s wieder unordentlich ist!

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